regina schnersch

9. Nov. 20211 Min.

Brückenstipendium Hessische Kulturstiftung Projekttitel: "Übergänge"

Die erlebten Beschränkungen der vergangenen Monate habe ich als Künstlerin sehr einschneidend und als große Herausforderung erlebt. Die mehrere Monate anhaltenden Kontaktbeschränkungen, der heruntergefahrene Kultur und Ausstellungsbetrieb und die damit verbundene Isoliertheit finden sich in der Formgebung meiner Skulpturen wieder. Ich habe mich als Künstlerin der Aufgabe gestellt, das Erlebte zu transformieren. Bei den neu entstandenen Arbeiten zum Thema "Übergänge", wird eine neue Formensprache sichtbar.

Regina Schnersch, „In sich gehalten sein“, 2021, Marmor, 30 x 19 x 3 cm

© Regina Schnersch

Regina Schnersch, „Das Warten“, 2021, Marmor, 40 x 40 x 17 cm

© Regina Schnersch

Einblicke in den Entstehungsprozess "Das Warten", 2021, Marmor

© Regina Schnersch

Gedanken im Entstehungsprozess:

„Das Warten“, 2021, Marmor

In Erwartung –

auf eine Rückmeldung,

ein Zeichen,

auf einen guten Gedanken,

neue Ideen,

eine Wende,

eine bessere Zeit,

auf Entwicklung.

In Erwartung sein –

ist ein dazwischen,

ein noch nicht, aber vielleicht bald,

verbunden mit der Hoffnung auf das Ende

des wartenden Zustandes.

Warten ist ein Raum –

ein Möglichkeitsraum,

den wir nicht immer gestalten und nutzen können.

Ein Moment der Stille,

ein Innehalten,

ein Durchhaltezustand,

mit allen Ohnmachtsgefühlen der Ungewissheit,

der empfundenen Langeweile.

Keine Diskussion,

keine Antwort,

kein Kommentar,

kein Gegenüber,

auf sich gestellt,

zweifelnd,

verlangsamt,

ausgebremst.

Ein Monolog,

dem Zweifeln begegnend,

und der Ambivalenz.

Ein abwägen,

ein nicht Reagieren,

ein sich in Geduld üben,

ein nicht sofort oder jetzt,

ein Beobachtungstand,

eine andere Perspektive,

ein blinder Fleck.

Regina Schnersch - Bildhauerin

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